Städtebauliches Gutachten Stauffenbergstraße
Stuttgart - Mitte
2006
1.Preis Architekturbüro
Anton Ummenhofer
ERLÄUERTUNG:
Konzeption:
Die Absicht einen neuen Zweiteingang vorzusehen, begründet eine grundsätzliche
Auseinandersetzung über die Gestaltungsprinzipien für eine angemessene
Freiflächengestaltung entlang des Kunstgebäudes.
Grundidee der Neugestaltung ist die Stauffenbergstrasse mit eigenständiger
Identität eindeutig dem Kunstgebäude zuzuordnen.
Kontrastierend zum Ersteingang, der durch eine Cafeterrasse erschlossen
wird, kann die Stauffenberg-strasse in ihrer Gesamtheit als Vorfläche
für den neuen Eingang dienen. Grundvoraussetzung für die Neugestaltung
ist die Entrümpelung von beklagenswerten Straßeneinbauten.
Durch einen homogenen Bodenbelag, der mit seiner feinen Liniatur die Richtung
der historischen Westfassade aufnimmt, erhält der Raum zwischen Schlossplatz
und Schlossgarten eine neue Großzügigkeit.
Dabei ist die räumliche Ausformung so gewählt, dass sich der Eingangsvorplatz
zur Stauffenbergstrasse öffnet und eine großzügige Blickbeziehung
durch das Foyer in den Schlossgarten freigibt.
Nutzung:
Mit der Neugestaltung wird ein wertvoller Stadtraum zurückgewonnen,
der als Freiluft-Ausstellungsraum genutzt werden kann, um Inhalte des Kunstgebäudes
weg - begleitend" zu präsentieren.
Der neue Eingang wird durch die signethafte Wirkung einer zentral angeordneten
Skulptur betont und zusammen mit der offenen Vorfläche auffindbar.
Auf der zusammenhängenden Fläche sind zwei Cafeterrassen in unterschiedlicher
Lage vorgesehen. Während sich die Terrasse des Kunstgebäudes entlang
der Westfassade niveaugleich zum Schlossplatz erstreckt, bietet sich dem
Besucher des kirchlichen Cafes ein einzigartiger Blick über den neuen
Eingangsvorplatz bis zur gegenüberliegenden Stuttgart-typischen Hangbebauung
und in den diagonal liegenden Schlossgarten.
Verkehr:
Notwendige Verkehrsfunktionen werden so ausgebildet, dass sich diese weitgehend
unauffällig der Gesamtgestaltung unterordnen. Die Separation Gehbereich
/ Fahrbahn erfolgt für die Zone des verkehrsberuhigten Geschäftsbereichs
mittels einer zum Bordstein um 3 cm abgesenkten Fahrbahn.
Die Marstallstrasse und die nördliche Stauffenbergstrasse werden zur
Fußgängerzone gewidmet, um die Fußwegverbindung Königstrasse
zum Schlossgarten aufzuwerten.
Offene Stellplätze sind zur Vermeidung von störendem Parkplatzsuchverkehr
nicht vorgesehen. Eine Wendefläche für Müll- und Anlieferfahrzeuge
ist auf der aufgeweiteten Fußgängerzone möglich.
Zur Vermeidung von Polleranlagen, die die Verkehrsfunktion unnötig
betonen, wird folgende Beschilderung in der Bolzstrasse vor Überquerung
der Königstrasse vorgeschlagen: Durchfahrt Verboten, Zufahrt zur öffentlichen
Garage und Anlieferung frei. Im Anschluss an die Taxispur in der Bolzstrasse
werden zwei Behindertenparkplätze angeordnet.
Materialien:
Die Materialkomposition nimmt sowohl Bezüge zum Kunstgebäude,
als auch zu sonstigen umliegenden Bereichen auf. Dabei wurde beachtet, dass
der Standard unter dem der Königstrasse liegt. Für die Hauptflächen
wird die Stuttgarter Platte" (Betonwerkstein mit Granitvorsatz
geschliffen und sandgestrahlt) verwendet.
Die Lineaturen aus 10cm und 20cm breiten Granitbändern gliedern den
homogenen Belag rhythmisierend mit dezent wechselnder Farbe und Oberfläche.
Für die quadratische zentrale Fläche vor dem neuen Eingang des
Kunstgebäudes wird das Bestandsmaterial aus Granit-Kleinpflaster verwendet,
für die Rahmung sind
Granitbänder vorgesehen.
Die Betonbrüstungen der TG-Abfahrt und der TG-Ausgänge werden
durch transparente Glasplatten ersetzt.
Lichtkonzept:
Mit dem differenzierten Lichtkonzept wird die Grundkonzeption betont. Kein
strenges gleichmäßiges Raster, sondern ein Rhythmus von Leuchtengruppen
ist linear und objektbezogen angeordnet.