Einladungswettbewerb Schweizerbau / Bleichwiese


Backnang
2007


2. Preis Architekturbüro
Anton Ummenhofer





ERLÄUTERUNG:


Die Absicht den Schweizerbau besser an den Stadtkern anzubinden, begründet eine grundsätzliche
Auseinandersetzung über die Gestaltungsprinzipien für eine angemessene Freiflächengestaltung der
Bleichwiese.
Voraussetzung für eine wirkungsvolle Anbindung des Handelshauses ist eine Neuordnung der Parkplatzanlage auf der Bleichwiese, sowie die Entrümpelung von beklagenswerten Straßeneinbauten. Hierzu gehören auch die gestalterisch unbefriedigenden Pavillons, die keinerlei Bezug zur Murr aufnehmen. Vielmehr versperren Sie den Zugang und die Blickbeziehung zum historischen Streichwehr der Murr. Grundidee des vorgeschlagenen Konzepts ist, dass die Bleichwiese ein räumliches Bindeglied zwischen Schweizerbau und Stadtkern ist, der wertvollen Lage entlang der Murr und den unterschiedlichen Nutzungsanforderungen gerecht wird. Um diese Anforderungen zu erfüllen werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen:

- Die ebenerdige Parkplatzanlage auf der Bleichwiese wird beibehalten, jedoch von 4 auf 3-Parkreihen reduziert. Die "schlankere", von Bäumen umrahmte Anordnung der öffentlichen Parkplätze ermöglicht, dass eine großzügige Uferpromenade entlang der Murr angelegt werden kann.

- Über diese Fußgängerfläche können die Besucher in attraktiver Lage am Wasser, vom Parkplatz bis zu den einzelnen Wegeverbindungen - Brücken und Unterführung zum Stadtkern und zum Schweizerbau geführt werden.

- Als Verteilerfläche und Kristallisationspunkt dient ein neuer Platz am Kreisverkehr mit frei "eingestelltem" Tiefhof. Seine zentrale Lage betont die verkehrsfreie Fußgängerverbindung - als Unterführung des "Cityrings" - zum Schweizerbau und zu den Läden entlang der Sulzbacher Strasse. Die 2-läufige Freitreppe nimmt die Fußgängerbeziehungen von der Sulzbacher Brücke und dem Parkplatz Bleichwiese mit Uferpromenade auf.

Zur Belebung des neuen Platzes wird ein Cafe in einem modernen Glaspavillon anstelle der bisherigen Nutzung vorgeschlagen. Als Solitärbau nimmt er Bezüge zur Murr, dem Platz, der Sulzbacher Brücke und zur Uferpromenade mit Parkierung auf.

- Wasserseitig öffnet sich von einer auskragenden Terrasse ein interessanter Blick über das Streichwehr bis zur historischen Altstadt auf dem Burgberg.

-Die neue Uferpromenade wird beidseitig zur Holzbrücke mit einer Muschelkalkmauer begleitet und markiert zwischen neuem Glaspavillon und einer Kanuanlegestelle den Aufgang zum hoch liegenden historischen Stadtkern.

-Diese bildet eine Fortsetzung zur Uferpromenade mit Muschelkalkmauer im Biegel und soll die urbane Gestaltung der Bleichwiese auf der anderen Seite der Murr betonen. Die weitere Anbindung des Schweizer-baus an die Bleichwiese erfolgt durch einen homogenen Bodenbelag, der mit seiner feinen Liniatur senkrecht zur historischen Westfassade des Schweizerbaus ausgerichtet ist. Diese Querbänder betonen die Wechselbeziehung zwischen Altstadt und dem großflächigen Handelshaus. In robuster Bauweise und großzügiger Gestaltung erfüllt der Platten- und Pflasterbelag die Anforderungen an eine urbane fußgänger-freundliche Gestaltung, einer funktionsfähigen Parkierungsanlage und der Sondernutzung Stadtfest.

- Mit Errichtung des neuen Kreisverkehrs wird der Wegfall einer Verkehrsspur ermöglicht. Die gewonnene Fläche kann zur Verbreiterung der Fußgängerfläche vor den Läden im Schweizerbau verwendet werden.

- Die durchgängige, niveaugleiche Gestaltung der beidseitig großzügigen Belagsflächen verändert den Charakter der Annonay-Strasse. Sie wird zum Boulevard.

- Als würdiger Bezug zur Partnerstadt wird vorgeschlagen, die neue Fußgängerfläche entlang der Murr "Annonay- Promenade" zu benennen. Die bisherige Annonay-Anlage wird verkleinert und als
Spielfläche neu gestaltet.

- Mit der Materialkomposition werden Bezüge zu umliegenden Bereichen aufgenommen und das differenzierte räumlich-funktionale Konzept betont die Grundkonzeption, die Bleichwiese, als großzügige Vorfläche des hist. Schweizerbaus angemessen in die urbanen Einkaufsbereiche des Stadtkerns einzubeziehen.